Die Nachhaltigkeitswoche (NHW) wurde 2013 mit einem Beschluss der Nachhaltigkeitskommission der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), dem Project21 (P21) ins Leben gerufen. Damals war sie eine kleinere Serie an Veranstaltungen, welche über einer Woche an der Universität Zürich (UZH) stattfanden. Wie der Name bereits vermuten lässt, war der gemeinsame Nenner bezüglich der Thematik der Veranstaltungen die Nachhaltigkeit.
Ausschlaggebend für die Initiation der NHW waren die folgenden Gründe. Die Zürcher Hochschulen besassen (und besitzen noch immer) grosses Potential sich für die Nachhaltigkeit in diversen Bereichen zu engagieren. So war die Thematik in der Lehre kaum vorhanden und auch als Institution gab es ungenügende Bedingungen im Umgang mit beispielsweise Licht, Wasser, Papier, Essen und den Flügen von Dozierenden. Einen Master zu absolvieren war möglich, ohne sich jemals mit dem Thema der Nachhaltigkeit auseinander gesetzt zu haben. Einerseits wollte man mit der NHW die Studierenden und die beteiligten Institutionen sensibilisieren. Andererseits sollte eine Bereitschaft der Studentenschaft zur gefächerten Bildung für nachhaltige Entwicklung kommuniziert werden.
Die Nachfrage für ein solches studentisches Projekt war so gross, dass bereits im folgenden Jahr die NHW sowohl an der UZH, als auch an der ETH durchgeführt werden konnte. Das Interesse und die Ressourcen wuchsen seither immer mehr, so dass bereits die dritte NHW an den grösseren Zürcher Hochschulen und Universitäten UZH, ETH, Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH), Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) gleichzeitig durchgeführt werden konnte. Der Fokus lag hierbei auf den zentralen Standorten der jeweiligen Hochschulen. Das ist für die UZH und die ETH das Zentrum an der Rämisstrasse, für die PHZH der Komplex nahe des Bahnhofs und für die ZHdK und die ZHAW das Toniareal in Zürich. Die vierte NHW im Jahre 2016 war ein enormer Erfolg, wodurch ein bereits grosses Fundament für die NHW 2017 nochmals vergrössert wurde.
Die NHW hat mit ihrer Tätigkeit über die letzten fünf Jahre bereits grosse anhaltende Ziele erreicht. So wurde zum Beispiel an der UZH eine Delegiertenstelle für Nachhaltigkeit initiiert, sowie ein Minor in Umweltwissenschaften. Zudem wurde die vegetarische und teils vegane Mensa „Rämi 59“ eröffnet. Zusätzlich wurde die allgemeine thematische Präsenz an den Zürcher Hochschulen massiv erhöht und die Vernetzung von Studierenden und Verbänden aufgefrischt.
Eine grosse Ehre, welche der vierten NHW zuzusprechen kommt, ist die Auszeichnung mit dem Student Leadership Award durch das International Sustainable Campus Network, welcher in einer grossen internationalen Konferenz in Siena übergeben wurde.
Während der zweiten NHW im Jahre 2013, organisiert mithilfe der Nachhaltigkeitskommission des VSUZHs (NHK) und dem P21, wurde die Beteiligung durch studentische Vereinigungen stark ausgebaut. Das heisst, dass die Zürcher Nachhaltigkeitskommissionen der ZHdK (ZNaK), der PH (VN) und der ZHAW (NaKt) eingebunden wurden. Hierdurch wurden die einzelnen Anstrengungen der fünf studentischen Organisationen zusammengefügt und fokussiert. Durch diese Synergien erhoffen wir uns weiterhin eine effiziente Sensibilisierung der ganzen Zürcher Studentenschaft und der genanten Institutionen für diese Thematik.
Als zukunftsorientierte studentische Organisation ist der Überbegriff Offenheit sehr wichtig für uns. Wir halten an unseren intrinsischen Werte fest und wollen, dass die NHW nicht zu Werbezwecken instrumentalisiert wird. Sie soll eine Plattform zur Kooperation im Bereich der Nachhaltigkeit sein, welche über die Studenten als Organisatoren zu Stande kommt. Die Motivation zum Engagement an der NHW soll aus der eigenen Überzeugung an der Thematik entspringen und nicht als Pflichtarbeit oder Nebenverdienst angesehen werden. Kurz gesagt ist unsere Arbeit ehrenamtlich.
Zudem sind demokratische Entscheide und eine möglichst flache Hierarchie – wenn überhaupt von einer solchen zu reden ist – gewährleistet und erhalten sein. Dies beinhaltet auch die totale Transparenz und kompetente Wirkung der Öffentlichkeit gegenüber.
Grundsätzlich gilt das Motte „Qualität vor Quantität“. Das bedeutet, dass die NHW einen professionellen Eindruck hinterlegen will und somit das Kernteam die Verantwortung übernimmt eine gute Qualität zu garantieren und einzuleiten.
Die NHW will sich von der Geldthematik etwas abstrahieren. Dies bedeutet nicht, dass keine Events zur Geldthematik durchgeführt werden können, sondern dass alle Events und Projekte gratis sind. Somit steht der reine Drang zur Wissensvermittlung im Vordergrund.
Das Herzstück der eigentlichen Nachhaltigkeitswoche besteht sich aus den täglichen Veranstaltungen (auch Events genannt) und den Projekten. Hierbei handelt es sich grundsätzlich um allerlei Formen der Wissensübermittlung und Aufklärung. Bei der Ausarbeitung der Veranstaltungen und Projekten sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Sie können so zum Beispiel die Form von Vorträgen, Workshops, Kursen, Booklets, Begegnungsräume, Stadtführungen, temporäre Installation etc. besitzen. Die Rahmenbedingungen liegen hierzu einerseits auf der philosophischen Ebene der Einhaltung der Prinzipien der Handlungsweisen der NHW, andererseits auf der organisatorischen Ebene.
Ein Event dauert bis maximal drei Stunden und dessen Art kann praktisch frei nach Belieben definiert werden. Es ist von Vorteil, wenn das Kernteam die Organisation der Abendveranstaltungen zu einem Grossteil übernimmt. Dies liegt schlichtweg daran, dass aus Erfahrung die Mitwirkenden sich eher vor der grossen Verantwortung scheuen und zu lange zögerten, um grössere Referenten rechtzeitig anzufragen. Neben den Veranstaltungen finden sogenannte Projekte statt. Diese sind keine Events im eben erwähnten Sinne, sondern von grösserem Ausmass. Das bedeutet, dass sie entweder von einer längerer Dauer als nur drei Stunden ausgehen und oder an mehreren Tagen stattfinden. Sie können dazu genutzt werden um feste Installationen wie ein Kunstprojekt, Ausstellungen oder Begegnungsräume zu realisieren. Andererseits können es auch konkrete Lernkurse an mehreren Tagen wie bspw. ein Kurs dazu, wie man sein Velo flicken kann.